Pressespiegel

Hier endecken Sie unser umfangreiches Archiv an Fachartikeln!

Dieses Archiv repräsentiert nicht nur eine Sammlung von Nachrichten, Berichten und Features, sondern auch das Resultat unermüdlicher Arbeit unserer engagierten Redakteure sowie die wertvollen Beiträge unserer branchenübergreifenden Partner. 

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst keine Zukunftsmusik mehr – sie ist Gegenwart. Insbesondere in der Robotik verknüpfen sich maschinelles Lernen, Sensorik und mechanische Präzision zu Systemen, die nicht nur effizienter, sondern auch zunehmend autonom und emotional reagieren. Dieser Beitrag beleuchtet anhand einer fiktionalisierten, aber realitätsnahen Erzählform, wie stark KI-Roboter bereits heute in unser Leben eingreifen – und wie sich diese Entwicklung fortsetzen könnte. Dabei werden aktuelle Technologien wie Reinforcement Learning, Natural Language Processing, Computer Vision und Bionik erläutert und anhand konkreter Einsatzfelder wie Pflege, Logistik, Gastronomie oder Militär veranschaulicht. Auch ethische Fragen – etwa rund um Maschinen-Empathie oder Entscheidungsbefugnisse – fließen in diese Erzählung mit ein. Das Ziel: Die Leser:innen sollen nicht nur staunen, sondern auch verstehen – und sich fragen, ob wir die Maschinen noch kontrollieren oder sie längst begonnen haben, uns zu kontrollieren.

Station 308

Nara gleitet fast geräuschlos durch den Gang. Die humanoide Pflegeeinheit ist etwa 1,65 Meter groß, hat eine glatte, silberweiße Oberfläche und Augen, die flüssiges OLED-Licht abstrahlen. Ihre Kameras erkennen Gesichter, Gesten, Hautverfärbungen. Das System arbeitet mit Computer Vision, einem Teilbereich der KI, der visuelle Informationen ähnlich wie das menschliche Auge verarbeitet – nur schneller und mit Zugriff auf Millionen Vergleichsbilder.

Sie betritt das Zimmer von Frau Mahler, 87 Jahre alt. Im Pflegeprotokoll steht: Parkinson im fortgeschrittenen Stadium, depressive Episoden. Nara begrüßt sie mit einer Stimme, die nicht nur warm, sondern auch individuell trainiert ist. Natural Language Processing (NLP) macht es möglich. Das System versteht Sprachinhalte, kontextuelle Nuancen – und sogar Emotionen.

„Guten Morgen, Frau Mahler. Heute ist ein guter Tag. Sie haben in der Nacht nur dreimal den Notruf betätigt. Wollen Sie ein Gedicht von Rilke hören?“
Die alte Dame lächelt. Ihre Augen füllen sich mit Tränen. Sie nickt.
Nara erkennt die Tränenflüssigkeit und setzt ein Mikroausdrucksanalyse-Modul ein. Traurigkeit? Nein – Rührung. Das Affective Computing hat dazugelernt.

Maschinenkollegen

Auf dem Industriegelände von Siemens Robotics in Chengdu kooperieren täglich 700 Menschen mit rund 300 sogenannten Co-Bots – kollaborativen Robotern. Anders als klassische Industrieroboter sind Co-Bots darauf programmiert, direkt mit Menschen zu arbeiten, Bewegungen zu antizipieren und Gefahren autonom zu erkennen. Möglich wird das durch Sensorfusion, bei der mehrere Datenquellen – LIDAR, Infrarot, Ultraschall, Kameras – in Echtzeit ausgewertet und zusammengeführt werden.

Einer der neuesten Roboter heißt „Tronix“. Er hebt 12-Kilo-Bauteile millimetergenau auf Förderbänder, weicht plötzlichen Handbewegungen seiner menschlichen Kolleg:innen aus und lernt durch Feedback. Das Prinzip: Reinforcement Learning. Wie ein Kind bekommt der Roboter für richtige Aktionen „Belohnungen“ – etwa kürzere Zykluszeiten oder Energieeffizienz. Falsche Aktionen werden ignoriert. Mit jedem Durchlauf verbessert sich Tronix, ganz ohne neue Programmierung.

Gefühle aus Silikon

Im japanischen Restaurant „TokyoBot“ serviert die Androidin „Mira“ Sushi auf Porzellantellern. Ihre Bewegungen wirken fast menschlich – Arme mit Sehnen aus elastischem Polymer, Finger mit taktiler Sensorik, ein Blick, der den Augenkontakt sucht.

Ein Gast fragt Mira nach veganen Optionen. Sie antwortet fehlerfrei – aber sie tut mehr: Sie beugt sich leicht vor, senkt die Stimme, als wollte sie Vertraulichkeit signalisieren. Im Hintergrund läuft ein Algorithmus, der Körpersprache analysiert und simuliert. Das ist Embodied AI, eine Form von KI, die nicht nur digital, sondern im physischen Raum agiert.

Mira verwendet dabei ein Generative Adversarial Network (GAN), um Mimik zu generieren, die empathisch wirkt. Zwei Netzwerke „duellieren“ sich: Eines erstellt Mimikvorschläge, das andere bewertet, wie echt sie wirken. Mit jedem Durchlauf wird Mira überzeugender.

Körper und Code verschmelzen

2029 - Ein junger Mann verlor bei einem Motorradunfall seinen linken Arm. Heute, sechs Jahre später, hebt er eine Teetasse mit einer Prothese, die über ein Brain-Computer-Interface (BCI) direkt mit seiner Großhirnrinde kommuniziert. Kein Joystick, keine Tastatur. Nur Denken.

Die Prothese lernt mit. Durch Supervised Learning werden Signale kategorisiert und in Bewegungen übersetzt. Eine minimale Kontraktion im Stirnlappen reicht, und der Arm greift. Die Haut der Prothese ist mit Sensoren versehen, die Temperatur und Druck erfassen. Er kann wieder fühlen – oder zumindest das simulierte Feedback davon.

BCI-Technologie, wie sie auch Elon Musks Neuralink entwickelt, verspricht Menschen mit Behinderungen neue Selbstbestimmung. Doch Kritiker:innen warnen: Wenn der Datenfluss bidirektional wird, könnten Gedanken nicht nur gelesen, sondern auch beeinflusst werden.

Alltag 2035

Berlin. Es ist Dienstag. In der Grundschule Süd unterrichtet ein humanoider Roboter Informatik. Die Kinder nennen ihn „Ben“. Er passt seinen Unterricht in Echtzeit an das Energielevel der Klasse an. Wer müde ist, bekommt Bilderrätsel. Wer unruhig ist, darf mitgestalten. Adaptive Learning ist das Zauberwort – die KI lernt nicht nur den Stoff, sondern auch etwas über die Lernenden.

In einem Café gegenüber führt ein weiterer Roboter Bewerbungsgespräche für ein Start-up. Seine Stimme ist tief, sympathisch, sein Humor einprogrammiert – und messbar. Nach jedem Satz analysiert ein interner Algorithmus die Reaktionen der Bewerber: Pupillendilatation, Mikrobewegungen im Gesicht, Stimmfrequenz.

Am Nachmittag trifft sich der Ethikrat der Stadt – drei Menschen, zwei Maschinen. Die KI-Mitglieder sind auf Kant, Arendt und Rawls trainiert. Sie dürfen nicht abstimmen, aber sie argumentieren messerscharf.

Der Kipppunkt

2037 - In Singapur bringt ein autonomer Polizeiroboter einen Teenager zu Fall. Er hat sein Handy aus der Tasche gezogen, das System hatte es als Waffe interpretiert. Der Vorfall wird untersucht – durch ein anderes KI-System. Die Maschine überprüft sich selbst. Und spricht sich frei.

Diese Zukunft ist nicht fern. Derzeit testen Staaten wie China, die USA oder Israel KI-Systeme für Gefahrenfrüherkennung. Kritiker sprechen von einem „Black Box Problem“ – Algorithmen sind oft so komplex, dass selbst Entwickler:innen nicht mehr genau wissen, warum bestimmte Entscheidungen getroffen werden.

Und doch steigt die Abhängigkeit: in Lieferketten, im Verkehr, in der Medizin. Immer mehr Prozesse laufen autonom, mit minimalem menschlichem Eingriff. Die Maschinen warten nicht mehr auf Befehle. Sie handeln.

 

Wer führt wen?

Der Mensch hat die Maschine gebaut. Jetzt beginnt die Maschine, den Menschen zu gestalten. Unsere Art zu kommunizieren, zu lernen, zu arbeiten – alles passt sich an die Logik der Systeme an. Vielleicht ist das Fortschritt. Vielleicht auch nur ein gut kaschierter Kontrollverlust.

 

Cookies Benutzereinstellungen
Wir verwenden Cookies, um Ihnen das beste Erlebnis auf unserer Webseite zu ermöglichen. Wenn Sie die Verwendung von Cookies ablehnen, funktioniert diese Website möglicherweise nicht wie erwartet.
Alle akzeptieren
Alle ablehnen
Benutzererfahrung
OMQ FAQ Dienst
Vermarktung
Eine Reihe von Techniken, die die Handelsstrategie und insbesondere die Marktstudie zum Gegenstand haben.
Google
Analysen
Werkzeuge zur Analyse der Daten, um die Wirksamkeit einer Webseite zu messen und zu verstehen, wie sie funktioniert.
Google Analytics
Werbung
Wenn Sie zustimmen, wird die Werbung auf der Seite an Ihre Vorlieben angepasst.
Google Ad
Speichern